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Lebensmittel retten lernen mit der Straßen-Uni Stuttgart

Start der Aktionswoche „Lebensmittelretter – neue Helden braucht das Land“des Ministeriums für Ernährung, ländlichen Raum und Verbraucherschutz ist Auftakt für das Wintersemester der Straßen-Universität Stuttgart

Rund um Erntedank findet seit fünf Jahren auch die Aktionswoche gegen Lebensmittelverschwendung statt. Sie wird vom„Ministerium für Ernährung, ländlichen Raum und Verbraucherschutz“ in Kooperatiopn mit dem Handel und der DHBW Heilbronnorganisiert. In diesem Jahr war der Ort der Auftaktveranstaltung am 29. September, dem interantionalen Tag gegen Lebensmittelverschwendung, ein besonderer: die Stadtmission der Evangelischen Gesellschaft Stuttgart. Hier bekommen Menschen Hilfe. Sie können günstig zu Mittag essen, in der Wärmestube duschen und Gemeinschaft erleben. Den Organisator:innen der Aktionswoche war in diesem Jahr besonders wichtig, dass auch Menschen in prekären Lebenslagen niederschwellig an der Aktionswoche teilnhemen können und so holten sie sich die Straßen-Universität Stuttgart als Kooperationsparterin ins Boot. Gemeinsam wurde ein Programm organisiert und Lebensmittel gerettet.

„Weltweit wird jedes dritte Lebensmittel weggeworfen. Eine unvorstellbare Menge mit großen Auswirkungen auf die Umwelt, die Wirtschaft und die soziale Gerechtigkeit. Wir müssen dringend handeln, um dieses Problem zu bewältigen“, sagte Sabine Kurtz, die Staatssekretärin des Ministeriums für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz. Das meiste wird in den privaten Haushalten weggeworfen.

Nach der Begrüßung wurden die große Fülle an geretteten Lebensmitteln gemeinsam begutachtet und in zwei verschwiedenen Workshops verarbeitet. Birgit Grohmann vom Ernährungszentrum Mittlerer Neckar und Anne Beurer machten gemeinsam mit rund zehn Teilnhemnden die Lebensmittel durch die Methoden der Fermentation und des Einkochens haltbar. Es entstanden Fruchtaufstriche, Chutneys aus gerettetem Obst und Gemüse und, passend zur Saison, Sauerkraut.
Im zweiten Workshop bereiteten der Koch Thomas Küppers und Gregor Senne, Projekleiter der Straßen-Universität Stuttgart, gemeinsam mit den Teilnehmenden ein Drei Gänge Menü zu, das dann in geselliger Runde mit allen Teilnehmenden verzehrt wurde. Es wurden sogar so viele Lebensmittel gerettet, dass die Teilnhemenden noch reichlich davon mit nach Hause nehmen konnten. Mit den beiden Workshops wurden Teilnehmenden Tipps und Tricks gezeigt, um Lebensmittel zu verwerten und haltbar zu machen. Sie könne so aktiv etwas gegen Lebensmittelverschwendung tun.

Die Straßen-Universität widmet sich bereits seit dem vorigen Semester verstärkt den Themen Lebensmittelrettung, Lebensmittel kreativ verarbeiten und haltbar machen. Mehrere Kurse zur gesunden Ernährung für den kleinen Geldbeutel, Einkaufstrainings und diverse Kochkurse zeigten Möglichkeiten auf für eine gute und günstige Ernährung. Mit Kursen im Foodsharing sollen gerade Menschen aus prekären Lebenslagen ermutigt werden, sich selbst als Lebensmittelretter:innen auszubilden. Ebenfalls in der Aktionswoche findet eine weitere Veranstaltung zusammen mit den Kirchengemeinden und der Stadt Stuttgart statt. Weiterhin wird einmal im Monat gemeinsam mit Commons Kitchen Leckeres aus geretteten Lebensmitteln gekocht.

„Wir haben wieder einiges zum Thema Lebensmittel-Werschätzung, -retten und -verabeitung im Programm. Das Thema Lebensmittel verarbeiten und in Gemeinschaft genießen ist bei uns seit dem Projektstart vor einem Jahr ein großes Thema“, erklärte Senne. Bei den Veranstaltungen der Straßen-Universität sind alle Menschen willkommen. Die Teilnahme an allen Angeboten kostenfrei.